Es ist nicht klar, ob der Alterungsprozess selbst oder die damit einhergehenden Krankheiten die allmählichen Veränderungen der männlichen Sexualorgane verursachen. Häufigkeit, Dauer und Stärke der Erektionen nehmen mit fortschreitendem Alter des Mannes allmählich ab (siehe Erektile Dysfunktion Erektionsstörung (erektile Dysfunktion, ED) Die erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen bzw. für den Geschlechtsverkehr ausreichend aufrechtzuerhalten. (Siehe auch Überblick über sexuelle Funktionsstörungen... Erfahren Sie mehr ). Die Produktion des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron) geht gewöhnlich zurück, wodurch sich auch der Sexualtrieb (Libido) verringert Verringerte Libido bei Männern Unter einer Minderung der Libido versteht man die Abnahme des Sexualtriebs. Mögliche Ursachen sind u. a. psychische Faktoren (wie Depressionen, Angstzustände oder Beziehungsprobleme), Medikamente... Erfahren Sie mehr . Die Durchblutung des Penis sinkt. Weitere Veränderungen:
Verminderte Empfindlichkeit des Penis
Vermindertes Ejakulatvolumen
Geringere der Ejakulation vorausgehende Anzeichen
Orgasmus ohne Ejakulation
Nach dem Orgasmus erschlafft der Penis schneller (Detumeszenz).
Nach dem Orgasmus wird die Zeitspanne bis zur nächsten möglichen Erektion länger (Refraktärzeit).
Ab etwa 20 Jahren verringert sich die Produktion von Testosteron, dem wichtigsten männlichen Geschlechtshormon, durchschnittlich um 1 bis 2 % pro Jahr. Die Phase im fortgeschrittenen Lebensalter, wenn die Testosteronproduktion so weit abgenommen hat, dass es zu signifikanten Symptomen kommt, wird manchmal auch als Menopause (Wechseljahre) des Mannes oder Andropause bezeichnet. Die allmähliche Abnahme des Hormonspiegels unterscheidet sich jedoch wesentlich von den Wechseljahren Wechseljahre Mit der Menopause enden die Menstruationsperioden und somit die Fruchtbarkeit dauerhaft. Über mehrere Jahre vor und unmittelbar nach der Menopause schwankt der Östrogenspiegel stark, die Perioden... Erfahren Sie mehr der Frau, in denen die weiblichen Hormone nahezu immer sehr schnell, innerhalb weniger Jahre, abnehmen. Wie sehr sich die Testosteronproduktion verringert, variiert von Mann zu Mann erheblich. So mancher Mann in den Siebzigern hat einen Testosteronspiegel, der dem eines Dreißigjährigen entspricht.
Unabhängig vom Alter treten bei Männern mit niedrigem Testosteronspiegel unter Umständen bestimmte Alterserscheinungen auf, z. B. Nachlassen der Libido Verringerte Libido bei Männern Unter einer Minderung der Libido versteht man die Abnahme des Sexualtriebs. Mögliche Ursachen sind u. a. psychische Faktoren (wie Depressionen, Angstzustände oder Beziehungsprobleme), Medikamente... Erfahren Sie mehr , Abnahme der Muskelmasse, Zunahme des Bauchfetts, Knochenbrüchigkeit durch Abnahme der Knochendichte (Osteoporose Osteoporose Bei der Erkrankung Osteoporose werden die Knochen durch eine sich verringerte Dichte schwächer, sodass sie leichter brechen. Die Bestandteile, die für die Dichte und Stärke der Knochen zuständig... Erfahren Sie mehr ), Lethargie, verlangsamtes Denken und Blutarmut (Anämie Überblick über Anämie Anämie ist eine Erkrankung, bei der die Zahl der roten Blutkörperchen niedrig ist. Mithilfe des in ihnen enthaltenen Hämoglobins transportieren die roten Blutkörperchen den Sauerstoff von der... Erfahren Sie mehr ). Ein niedriger Testosteronspiegel erhöht auch das Risiko für eine koronare Herzkrankheit Überblick über koronare Herzkrankheit (KHK) Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) ist die Blutversorgung des Herzmuskels verringert oder völlig unterbrochen. Der Herzmuskel benötigt eine konstante Versorgung mit Blut, das mit Sauerstoff... Erfahren Sie mehr .
Testosteronbehandlung
Viele Männer mit normalem Testosteronspiegel spielen mit dem Gedanken, Testosteron einzunehmen, um die Entwicklung der charakteristischen Symptome eines niedrigen Testosteronspiegels zu verlangsamen oder umzukehren. Derzeit wird eine Testosteronbehandlung (TRT für „testosterone replacement therapy“) jedoch nur bei Männern empfohlen, die unter einer sogenannten Keimdrüsenunterfunktion (Hypogonadismus) leiden, bei der sowohl Symptome eines niedrigen Testosteronspiegels als auch ungewöhnlich niedrige Testosteron Verringerte Libido bei Männern Unter einer Minderung der Libido versteht man die Abnahme des Sexualtriebs. Mögliche Ursachen sind u. a. psychische Faktoren (wie Depressionen, Angstzustände oder Beziehungsprobleme), Medikamente... Erfahren Sie mehr werte im Blut auftreten. Neuere Studien ergaben widersprüchliche Belege, die ein möglicherweise erhöhtes Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls bei Männern nahelegen, die eine Testosteronbehandlung erhalten.
Nebenwirkungen einer Testosteronbehandlung
Testosteronbehandlungen haben in seltenen Fällen bestimmte Nebenwirkungen wie Schnarchen, Zunahme von Symptomen einer Harnwegsblockade (gewöhnlich hervorgerufen durch eine benigne Prostatahyperplasie Benigne Prostatahyperplasie (BPH) Unter benigner Prostatahyperplasie (BPH) versteht man eine gutartige (benigne) Vergrößerung der Prostata, die das Wasserlassen erschweren kann. Mit zunehmendem Alter vergrößert sich die Prostata... Erfahren Sie mehr ), Stimmungsschwankungen, Akne, Blutgerinnsel und eine Vergrößerung der Brust Brustvergrößerung bei Männern Brusterkrankungen sind bei Männern selten. Sie umfassen im Folgenden: Brustvergrößerung Brustkrebs Eine Brustvergrößerung bei Männern wird entweder als Gynäkomastie oder Pseudogynäkomastie bezeichnet... Erfahren Sie mehr . Testosteron kann eine übermäßige Produktion roter Blutkörperchen verursachen, wodurch das Risiko für bestimmte Erkrankungen, z. B. Blutgerinnsel oder Schlaganfälle, steigen kann.
Nach derzeitigem Stand hat eine Testosteronbehandlung keinen Einfluss auf die Entwicklung oder das Fortschreiten von Prostatakrebs Prostatakrebs Prostatakrebs hat seinen Ursprung in einem kleinen Bereich der Prostatadrüse, eines Organs, das nur bei Männern vorliegt. Das Risiko für Prostatakrebs steigt mit zunehmendem Alter. Symptome... Erfahren Sie mehr . Allerdings ist dies noch nicht vollständig untersucht und männliche Patienten sollten mit ihrem Arzt über das Risiko von Prostatakrebs sprechen.
Nachkontrolle in Zusammenhang mit einer Testosteronbehandlung
Männer, die Testosteron einnehmen, müssen im Abstand von wenigen Monaten auf Veränderungen im Blutbild oder Prostatakrebs untersucht werden. Dadurch soll ein eventueller Krebs in einem Stadium entdeckt werden, in dem die Heilungschancen höher sind. Manche Männer mit Prostatakrebs erhalten unter Umständen eine Testosteronbehandlung. Sie sollten allerdings noch häufiger untersucht werden.