Die meisten Betroffenen haben keine Symptome, doch bei einigen kann es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle, zu einer vergrößerten Milz und/oder zu starken Blutungen in der Speiseröhre kommen.
Durch eine Doppler-Sonographie lässt sich die Diagnose in der Regel bestätigen.
Die Ursache wird nach Möglichkeit behandelt, auf die Thrombose zurückzuführende Probleme werden behandelt und Arzneimittel können zur Auflösung des Gerinnsels oder vorbeugend eingesetzt werden, damit sich das Gerinnsel nicht vergrößert oder erneut bildet.
(Siehe auch Übersicht über Erkrankungen der Blutgefäße der Leber Übersicht über Erkrankungen der Blutgefäße der Leber Die Leber erhält Sauerstoff und die nötigen Nährstoffe aus dem Blut von zwei großen Blutgefäßen: Pfortader Leberarterie Die Pfortader übernimmt ca. zwei Drittel der Blutversorgung. Dieses Blut... Erfahren Sie mehr .)
Da die Pfortader verengt oder verstopft ist, steigt der Blutdruck in ihr. Dieser erhöhte Druck (portale Hypertonie Portale Hypertonie Portale Hypertonie ist ein auffälliger Bluthochdruck in der Pfortader (der großen Vene, die Blut vom Darm zur Leber bringt) und ihren Kapillargebieten. Zirrhose (Vernarbungen, welche die Struktur... Erfahren Sie mehr ) führt zu einer Vergrößerung der Milz (Splenomegalie). Er führt überdies zu verkrümmten und erweiterten Venen (Krampfadern) in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen Gastrointestinale Blutung Überall im Verdauungstrakt (Gastrointestinaltrakt oder Magen-Darm-Trakt) vom Mund bis zum After kann eine Blutung auftreten. Blut kann leicht mit bloßem Auge erkennbar sein (offene Blutung)... Erfahren Sie mehr ) und oft auch im Magen (Magenvarizen). Bei diesen Venen kann es zu starken Blutungen kommen.
Eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (sog. Aszites Aszites Bei Bauchwassersucht (Aszites) sammelt sich proteinhaltige (aszitische) Flüssigkeit in der Bauchhöhle an. Viele Erkrankungen können zu Aszites führen; die häufigste ist allerdings ein Bluthochdruck... Erfahren Sie mehr ) entsteht eher selten, kann jedoch vorkommen, wenn betroffene Patienten auch an einer Leberstauung oder einem sonstigen Leberschaden wie z. B. einer schweren Vernarbung der Leber (Zirrhose Leberzirrhose Die Zirrhose ist eine weit verbreitete Störung der inneren Struktur der Leber. Sie entsteht, wenn große Mengen des normalen Lebergewebes dauerhaft durch nicht funktionierendes Narbengewebe ersetzt... Erfahren Sie mehr ) leiden oder wenn intravenös große Mengen an Flüssigkeit gegen starke Blutungen aus geplatzten Krampfadern in der Speiseröhre oder im Magen verabreicht werden. Wenn es bei Patienten mit einer Zirrhose zu einer Pfortaderthrombose kommt, verschlechtert sich ihr Zustand schnell.
Ursachen der Pfortaderthrombose
Etwa 25 Prozent der Erwachsenen, die an Zirrhose Leberzirrhose Die Zirrhose ist eine weit verbreitete Störung der inneren Struktur der Leber. Sie entsteht, wenn große Mengen des normalen Lebergewebes dauerhaft durch nicht funktionierendes Narbengewebe ersetzt... Erfahren Sie mehr leiden, weisen auch eine Pfortaderthrombose auf, weil der Blutfluss durch die schwer vernarbte Leber in der Regel verlangsamt ist. Ein langsamer Blutfluss erhöht das Risiko eines Gerinnsels. Jegliche Störungen, die mit einem erhöhten Risiko auf Blutgerinnsel verbunden sind, können eine Pfortaderthrombose verursachen.
Die Häufigkeit der Ursachen unterscheidet sich je nach Altersgruppe:
Neugeborene: Infektion des Bauchnabels
Ältere Kinder: Appendizitis (Blinddarmentzündung, die sich auf die Pfortader ausdehnen und Blutgerinnsel auslösen kann)
Erwachsene: Übermaß an roten Blutkörperchen (Polyzythämie Polycythaemia vera Die Polycythaemia vera ist eine myeloproliferative Neoplasie der blutbildenden Zellen im Knochenmark und führt zu einem Überschuss aller Arten von Blutkörperchen. Sie wird durch Mutationen des... Erfahren Sie mehr ), gewisse Tumorarten (Leber-, Bauchspeicheldrüsen-, Nieren- oder Nebennierenkrebs), Zirrhose, Verletzungen, Störungen der Blutgerinnung mit erhöhter Neigung zu Blutgerinnseln, chirurgische Eingriffe und Schwangerschaft
Oft wird die Verstopfung durch mehrere Beschwerden gleichzeitig verursacht. In etwa einem Drittel der Fälle ist die Ursache unbekannt.
Symptome der Pfortaderthrombose
Die meisten Menschen weisen keine Symptome auf.
Bei manchen Patienten entstehen die Probleme infolge einer portalen Hypertonie allmählich. Krampfadern, die sich in der Speiseröhre oder im Magen bilden, können platzen und bisweilen stark bluten. In solchen Fällen erbrechen die Betroffenen Blut. Dieses Blut kann auch den Verdauungstrakt durchlaufen und für schwarzen, teerigen und übelriechenden Stuhl (sog. Meläna) sorgen.
Diagnose der Pfortaderthrombose
Ein Verdacht auf Pfortaderthrombose wird bei Patienten gehegt, die eine Kombination der folgenden Symptome aufweisen:
Blutungen aus Krampfadern in der Speiseröhre oder im Magen
Vergrößerte Milz
Beschwerden, die das Risiko einer Pfortaderthrombose erhöhen (z. B. eine Infektion der Nabelschnur bei Neugeborenen oder eine akute Appendizitis bei älteren Kindern)
Bluttests zur Beurteilung, wie gut die Leber funktioniert und ob sie beschädigt ist (Lebertests Tests zu Leberwerten im Blut Lebertests sind Blutuntersuchungen und stellen eine nichtinvasive Möglichkeit dar, vorsorgliche Untersuchungen auf Lebererkrankungen (z. B. Virushepatitis bei gespendetem Blut) vorzunehmen und... Erfahren Sie mehr ), werden vorgenommen, führen aber oft zu unauffälligen Ergebnissen.
Durch eine Doppler-Sonographie Doppler-Sonografie Eine Ultraschalluntersuchung erstellt mit Schallwellen mit hoher Frequenz (Ultraschall) Bilder von inneren Organen und sonstigen Geweben. Ein als „Schallkopf“ bezeichnetes Gerät wandelt elektrischen... Erfahren Sie mehr lässt sich die Diagnose in der Regel bestätigen. Sie zeigt an, ob der Blutfluss durch die Pfortader vermindert oder gar nicht vorhanden ist. Bei manchen Patienten ist eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) notwendig (siehe Bildgebende Verfahren von Leber und Gallenblase Bildgebende Verfahren von Leber und Gallenblase Bildgebende Verfahren von Leber, Gallenblase und Gallengangsystem sind Ultraschall, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie... Erfahren Sie mehr ).
Behandlung der Pfortaderthrombose
Medikamente (zum Auflösen oder zur Vorbeugung von Blutgerinnseln)
Behandlung der Ursache und der Komplikationen einer Verstopfung
Wenn ein Blutgerinnsel die Vene plötzlich verstopft, wird gelegentlich ein Arzneimittel eingesetzt, das Blutgerinnsel auflöst (z. B. ein Gewebe-Plasminogenaktivator). Die Wirksamkeit dieser Behandlungsweise (Thrombolyse) ist ungeklärt.
Wenn die Störung allmählich entstanden ist, wird bisweilen langfristig ein Gerinnungshemmer wie Heparin eingesetzt, um zu verhindern, dass sich Blutgerinnsel erneut bilden oder größer werden. Diese Antikoagulanzien lösen bestehende Gerinnsel nicht auf.
Bei Neugeborenen und Kindern wird die Ursache (meistens eine entzündete Nabelschnur oder eine akute Appendizitis) behandelt.
Die aufgrund einer portalen Hypertonie Portale Hypertonie Portale Hypertonie ist ein auffälliger Bluthochdruck in der Pfortader (der großen Vene, die Blut vom Darm zur Leber bringt) und ihren Kapillargebieten. Zirrhose (Vernarbungen, welche die Struktur... Erfahren Sie mehr auftretenden Probleme werden ebenfalls behandelt. Blutungen aus Krampfadern in der Speiseröhre Blutstillung Portale Hypertonie ist ein auffälliger Bluthochdruck in der Pfortader (der großen Vene, die Blut vom Darm zur Leber bringt) und ihren Kapillargebieten. Zirrhose (Vernarbungen, welche die Struktur... Erfahren Sie mehr können mit verschiedenen Methoden gestoppt werden:
Üblicherweise werden Gummibänder über einen flexiblen Betrachtungstubus (Endoskop) durch den Mund in die Speiseröhre eingeführt. Mit diesen Gummibändern werden dann die Krampfadern abgebunden.
Antihypertensiva wie Betablocker und Nitrate senken den Blutdruck in der Pfortader und verhindern so Blutungen in der Speiseröhre.
Das Arzneimittel Octreotid, das die Durchblutung der Leber und dadurch auch den Blutdruck im Bauchraum senkt, kann intravenös verabreicht werden, um Blutungen zu stillen.