Krankheit und Tod bei Säuglingen

VonSteven D. Blatt, MD, State University of New York, Upstate Medical University
Überprüft/überarbeitet Dez. 2023
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Die medizinischen Bedürfnisse von unreifen Babys oder kranken Säuglingen erfordern oft, dass sie vorübergehend von ihren Eltern getrennt werden. Die Möglichkeit für Eltern, sich dem Kind zu widmen, ist oft durch seine medizinischen Bedürfnisse stark eingeschränkt. Hinzu kommt, dass die Krankheit des Säuglings die Eltern emotional stark belastet. Eltern können sich schnell hilflos fühlen, wenn sie am meisten gebraucht werden. Die Trennung und die Belastung der Eltern können die Gefühle von Schuld und Unzulänglichkeit verstärken, insbesondere bei schwer kranken Säuglingen, die längere Zeit im Krankenhaus verbringen. (Siehe auch Tod und Sterben bei Kindern und Einführung in Tod und Sterben.)

Krankheit bei Säuglingen

Es ist wichtig, dass die Eltern ihr Baby so früh und so oft wie möglich sehen, im Arm halten und sich mit ihm beschäftigen dürfen. Auch bei schwer kranken Säuglingen können die Eltern häufig beim Füttern, Baden und Wechseln der Windeln helfen. Es wird Hautkontakt zwischen Eltern und Säugling empfohlen, da Säuglinge, die viel Hautkontakt erleben, schneller an Gewicht zunehmen. Unter Umständen kann das Kind gestillt werden, auch wenn es zuerst durch eine Sonde ernährt werden muss. Viele Säuglingsstationen helfen den Familien, Muttermilch für ihr Kind aufzubewahren und zu füttern. Viele Krankenhäuser ermuntern die Eltern, rund um die Uhr an der Seite ihres Säuglings zu bleiben, und an familienorientierten Visiten teilzunehmen, bei denen sie mit den Ärzten, dem Pflegepersonal und sonstigem Personal Behandlungspläne besprechen können.

Hat das Kind einen Geburtsfehler, können bei den Eltern Gefühle wie Schuld, Trauer oder Wut aufkommen. Bei einigen verstärkt sich das Gefühl der Schuld noch dadurch, dass sie solche Gefühle empfinden. Das Neugeborene anzusehen und zu berühren, kann den Eltern helfen, das Kind von der Fehlbildung losgelöst als ganzen Menschen zu sehen. Informationen über die Krankheit, Möglichkeiten der Behandlung und die Zukunftsaussichten des Kindes können den Eltern helfen, ihr seelisches Gleichgewicht wiederzufinden und die bestmögliche medizinische Versorgung zu planen. Beratungsgespräche können manchen Eltern helfen.

Verlust eines Säuglings (Tod eines Säuglings)

Der Verlust eines Säuglings ist für die Eltern immer ein traumatisches Erlebnis. Stirbt jedoch ein Neugeborenes, bevor die Eltern es gesehen oder berührt haben, kann in ihnen das Gefühl entstehen, das Kind nie gehabt zu haben. Wenn die Eltern das Baby nach seinem Tod sehen und halten dürfen, kann ihnen diese wenn auch schmerzhafte Erfahrung helfen, zu trauern und den Verlust zu verarbeiten. Eltern eines Totgeborenen finden es manchmal tröstlich, das Kind anzuziehen oder es in eine Babydecke zu wickeln und Fotos zu machen oder Fußabdrücke zu nehmen oder andere Andenken zu erstellen, um sich an ihr Kind zu erinnern. Dieser Prozess vermenschlicht den Säugling und verstärkt das Gefühl, dass das Kind ein echter Teil der Familie gewesen ist.

Wussten Sie ...

  • Das Betrachten und Berühren eines verstorbenen Säuglings kann den Eltern oft helfen, richtig zu trauern.

Manche Eltern werden überwältigt von dem Gefühl der Leere, der verlorenen Hoffnungen, Träume und Angst, und können depressiv werden. Häufig fühlen sie sich schuldig und machen sich Vorwürfe, auch wenn sie keine Schuld am Tod des Kindes trifft. Trauer und Schuldgefühle können die Beziehung der Eltern stark belasten. Der Trauerprozess kann auch dazu führen, dass die Eltern nicht mehr in der Lage sind, sich um die Bedürfnisse von Familienmitgliedern wie anderer Kinder zu kümmern.

Vielen Familien mit einem schwerkranken oder verstorbenen Säugling kann die Beratung durch Psychologen, Therapeuten oder Mitarbeiter kirchlicher Dienste Unterstützung bieten. Auch Eltern- und Familienunterstützungsgruppen können helfen.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. March of Dimes: Dealing with Grief After the Death of Your Baby: Eine Quelle, die Eltern und Kindern nach dem Verlust eines Babys vor oder kurz nach der Geburt Hilfe anbietet

  2. Caring Community: Eine Quelle, die Informationen über Versorgung am Lebensende und Optionen zur Sterbebegleitung für Kinder bereitstellt

  3. The Compassionate Friends: Eine Quelle, die Eltern und Betreuern Unterstützung bietet, nachdem ein Kind gestorben ist