Krebsoperationen

VonRobert Peter Gale, MD, PhD, DSC(hc), Imperial College London
Überprüft/überarbeitet Sep. 2022
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Kurzinformationen

    Die Operation ist eine traditionelle Art der Krebsbehandlung. Sie ist bei der Beseitigung der meisten Krebsarten am wirksamsten, bevor sich der Krebs in Lymphknoten oder in entfernte Bereiche ausgebreitet (metastasiert) hat. Eine Operation kann entweder als einzige Behandlungsform oder in Kombination mit anderen Behandlungen wie Strahlentherapie oder Chemotherapie angewendet werden (siehe auch Behandlungsgrundsätze bei Krebs). Diese anderen Behandlungen können zu folgenden Zeitpunkten angewendet werden:

    • Vor der Operation (neoadjuvante Therapie), um die Größe des Tumors vor der Operation zu verringern.

    • Nach der Operation (adjuvante Therapie), um sicherzustellen, dass so viele Krebszellen wie möglich eliminiert werden.

    Wenn der Krebs nicht gestreut (Metastasen gebildet) hat, kann der Patient durch die Operation geheilt werden. Vor der Operation ist es jedoch nicht immer möglich, mit Sicherheit zu bestimmen, ob sich der Krebs ausgebreitet hat oder nicht. Während der Operation werden häufig Lymphknoten in der Nähe des Tumors (Sentinel-Lymphknoten) entfernt, um festzustellen, ob sich der Krebs bis zu ihnen ausgebreitet hat. Wenn dies der Fall ist, besteht ein hohes Risiko, dass der Krebs wiederkehrt und nach der Operation eine Chemotherapie oder Strahlentherapie notwendig ist, um einem Rückfall vorzubeugen.

    Operationen sind nicht bei allen Krebsarten im Frühstadium die bevorzugte Behandlung. Manche Krebsarten wachsen an Stellen, die nicht erreichbar sind. In anderen Fällen kann die Entfernung des Krebses die Entfernung eines notwendigen Organs erfordern oder durch die Operation wird die Funktion des Organs beeinträchtigt. In solchen Fällen kann eine Strahlenbehandlung mit oder ohne Chemotherapie vorzuziehen sein.

    Sobald ein Krebs metastasiert hat, stellt eine Operation nicht mehr die Hauptbehandlung dar. Manchmal wird jedoch eine Operation eingesetzt, um die Größe des Haupttumors zu verringern (dieses Verfahren bezeichnet man als „Debulking“), sodass die Strahlentherapie und Chemotherapie ggf. wirksamer sind. Eine Operation kann auch zur Linderung von Symptomen wie starken Schmerzen oder Übelkeit oder Erbrechen durchgeführt werden, die verursacht werden, wenn ein Tumor den Darm blockiert (verstopft). Die chirurgische Entfernung von Metastasen verspricht selten eine Heilung, da es schwierig ist, alle Tumoren zu finden. Verbleibende Tumoren wachsen normalerweise weiter. Bei bestimmten Krebsarten (wie z. B. Nierenzellkrebs) mit sehr wenigen Metastasen, insbesondere in Leber, Gehirn oder Lungen, kann die operative Entfernung von Metastasen von Vorteil sein.

    Nachdem ein Tumor entfernt wurde, kann eine zusätzliche Operation erforderlich sein, um das Wohlbefinden oder die Lebensqualität des Patienten zu verbessern (z. B. die Wiederherstellung der Brust nach einer sogenannten Mastektomie, einer operativen Entfernung der Brust).